Nach dem obligatorischen, kurz gehaltenen Bericht über aktuelle Entwicklungen im Arbeitskreis von AFKS-Leiter Hans-Joachim Scheffel stellte AKFS-Mitglied Detlef Buisker den Ablauf vor: Am Samstag standen Vorträge über die NaturaGart-Parkanlage in Ibbenbühren und Urzeitkrebse im Berliner Umland auf dem Programm. Der niederländische Aquarianer Arjan de Graaf brachte Fische mit und berichtete von seinen aquaristischen Erfahrungen. Ausklingen sollte der Tag mit einem gemütlichen Beisammensein in einer nahegelegenen Pizzeria. Am Sonntag führte uns die Biologin Beate Pelzer hinter die Kulissen des Aquazoos in Düsseldorf.
Die Firma NaturaGart plant und liefert Teichanlagen jeder Größe einschließlich der notwendigen Teichtechnik. In der firmeneigenen Parkanlage gibt es beispielhafte Teichanlagen, Teichaquarien, eine Wasserwildnis, einen Tauchpark und vieles mehr zu sehen. Einmalig ist der Unterwasserpark genannte Tauchpark: In einem Folienteich wurde eine Unterwasserlandschaft mit Mauern, Höhlen, einem versunkenen Schiff und einer Tempelanlage errichtet und abschließend geflutet. So entstand ein wohl einmaliger Tauchpark für Sporttaucher. In den Teichaquarien schwimmen Sterlets, Beluga-Störe und Löffelstöre. Ein kleinerer Teich mit eingelassenen Scheiben beherbergt Wirbellose und Molche und ermöglicht schöne Einblicke in den Lebensraum eines naturnahen Gartenteichs. Cord Hildebrand, Vorsitzender der Zierfischfreunde Warendorf, organisierte mit anderen Vereinsmitgliedern die Vivaristik-Tage 2023 in der NaturGart-Parkanlage und pflegt enge Kontakte zu den Aquarianern bei NaturaGart.
Arjan de Graaf ist ein Vollblutaquarianer, der aktuell 90 Aquarien betreibt und sich an einem Artenschutzprojekt für Hochlandkärpflinge beteiligt. Zur Zeit pflegt er 55 Stämme Hochlandkärpflinge. Neben Fischen kultiviert er eine Reihe Wasserpflanzen. Und damit nicht genug: Er ist auch Taubenliebhaber und -halter.
In der Mittagspause verwöhnte uns Frau Buisker mit einem leckeren Imbiss.
Im Anschluss ging es weiter mit dem Urzeitkrebs-Vortrag von Florian Lahrmann. Thema war die versteckt-urtümliche Welt der Urzeitkrebse, von Triops über Muschelschaler bis hin zu den farbenprächtigen Feenkrebsen. Florian Lahrmann hat in den letzten viele Lebensräume heimischer Groß-Branchiopoden besucht und sich intensiv mit den europäischen Arten befasst.
Nach dem Vortrag blieb noch etwas Zeit und Florian Lahrmann zeigte spontan Fotos und kurze Video-Clips von einer Brasilienreise vor wenigen Jahren. Insbesondere die Unterwasservideos, die er in Nebengewässern des Amazonas aufnahm, begeisterten.
Den Abschluss des Treffens bildete die spannende Führung hinter die Kulissen des Aquazoos. Frau Beate Pelzer von der Museumspädagik zeigte uns die Räumlichkeiten hinter den Meerwasserbecken, den Süßwasseraquarien und den Terrarien. Auch ausgefallene Fragen unsererseits konnte sie bzw. das hinter den Kulissen tätige Tierpflegepersonal beantworten. Der immense Aufwand, der für den Erhalt der Wasserqualität betrieben wird, zeigte sich im Technikkeller, der die Dimension einer industriellen Abwasserbehandlungsanlage aufweist. Geruchlich in Erinnerung bleiben wird allen der schwülwarme Raum der Futtertierzucht für den Terrarientrakt.
Auf einer Gesamtfläche von 6.800 Quadratmetern leben im Aquarzoo rund 560 Tierarten. In den 25 thematisierten Schauräumen sind 80 Aquarien mit einem Gesamtvolumen von 700.000 Litern Wasser zu sehen. Neben einer Tropenhalle komplettieren weitere 60 Terrarien und Insektarien die Ausstellung. Beeindruckende Zahlen! Eine Besonderheit im Aquazoo ist das Thema „Evolution“ und damit einhergehend die grenzenlose Vielfalt der Natur, welches den roten Faden durch die Ausstellung darstellt.
Ein herzlicher gilt Detlef Buisker als Organisator des Treffens und seiner Frau, die für das leibliche Wohl sorgte.