Auf der Tagung des erweiterten Vorstandes des Verbandes Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde e.V. (VDA) Ende 1997 in Wurzbach/Thüringen erfolgte die offizielle Gründung des AKFS, der bis Herbst 1998 nur aus einer Gründerperson bestand. Seither ist die Mitgliederzahl stetig gewachsen, heute zählt der Arbeitskreis immerhin 124 Mitglieder und damit eher zu den kleineren Verbänden innerhalb der Fischfreunde. Der weitaus größte Teil ist Doppelmitglied, also zusätzlich noch in anderen aquaristischen oder fischkundlichen Organisationen vertreten. Das Spektrum reicht vom speziell interessierten Normalaquarianer und Pondler bis zum Mehrfachautor und Biologen. Unsere Mitglieder kommen aus verschiedensten Berufssparten: vom normalen Lohnempfänger bis zum Universitätsprofessor. Auch von der Arbeitslosigkeit ist das eine oder andere Mitglied nicht verschont geblieben. Momentan besteht ein relativ hoher Anteil an promovierten Biologen. Dies ist jedoch keine Hemmschwelle für interessierte Beitrittswillige: Auf unseren Tagungen wird geduzt. Der Frauenanteil ist ausbaubar.
Ziel des Arbeitskreises ist ein fruchtbarer Erfahrungs- und Informationsaustausch unter Gleichgesinnten. Dazu gehören regelmäßige Treffen und themenorientierte Sonderveranstaltungen, die Veranstaltung von Börsen und Exkursionen, die Literaturverwaltung und die Herausgabe einer eigenen Zeitschrift. Das Mitteilungsblatt ist die „AKFS-aktuell“, in der neben Fachartikeln Termine für Kaltwasserfreunde, AKFS-Internes und eine Rubrik Kaufen/Tauschen zu finden sind.
Die Mitglieder unseres Arbeitskreises stammen überwiegend aus Deutschland und sind von den Küsten im Norden bis an die Alpen im Süden vertreten. Etwa 10 Prozent der AKFS´ler kommen aus dem benachbarten Ausland.
Warum den AKFS?
Blättern wir in den Ausgaben alter Aquarienzeitschriften um und kurz nach 1900, so können wir feststellen, dass Kaltwasserfische und mäßig temperierte Fische ein beliebtes Thema waren. Mit der Zeit hat es eine Hinwendung zu den Tropenfischen gegeben. Mit steigendem Wohlstand und nach der Einführung der Fünftagewoche hatte die arbeitende Bevölkerung mehr Zeit und Geld für ein Hobby, so dass spätestens seit den siebziger Jahren ein Trend in der Aquaristik zu möglichst weit entfernten, möglichst seltenen, oftmals in ihren Pflegeansprüchen sehr anspruchsvollen oder schwer züchtbaren Warmwasserarten einsetzte.
Dennoch gibt es auch heute noch einen großen und wieder anwachsenden Personenkreis, der sich mit Kaltwasserfischen beschäftigt. Viele Aquarianer kennen aus ihrer Anfängerzeit die Kleinfische ihrer Heimatgewässer und möchten gerne wieder zu ihren Wurzeln zurück oder sie schätzen die kostengünstige, weil weniger energieaufwendige Haltung. Einige angehende Wissenschaftler haben sich in ihrer Diplomarbeit mit einheimischen Fischen beschäftigt und müssen sich zu ihrem Broterwerb mit anderen Dingen beschäftigen, wollen aber ihr Lieblingsobjekt nicht aus den Augen verlieren. Die meisten Urlauber verweilen in Europa: Sicher ist es Ihnen schon aufgefallen, dass es mehr aquaristische Berichte zur Ökologie, Haltung und Zucht von Cichliden aus dem fernen Malawisee oder Amazonaseinzugsgebiet gibt als zu den Fischarten Spaniens, Italiens, Griechenlands, des Balkans, der Türkei oder den klimatisch gemäßigten Zonen anderer Erdteile. Viele Kaltwasserfischfreunde halten Goldfische, Koi, Goldorfen und verschiedene sogenannte „Biotopfische“ in Teichen und Überwinterungsaquarien. Angesprochen sind also Aquarianer und Teichbesitzer, Hobbyisten und Biologen mit Interesse an der Haltung und Zucht von einheimischen bzw. europäischen Fischen, auch solchen anderer gemäßigten Klimazonen der nördlichen und südlichen Hemisphäre sowie der kühleren Hochlagen der Tropen. Tiere (Fische als auch Wirbellose) und Pflanzen des Süß-, Brack- und Meerwassers lassen sich berücksichtigen.